Neuhütte

Neuhütte, oder auch Kollerhütte, wurde in den Wäldern zwischen Neulosimthal und Schönwald gegründet. Den Standort der zukünftigen Glashütte wählte der Glasmacher Franz Koller im Jahr 1762, als er den Besitzer des Anwesens (Graf Losy) um die Erlaubnis bat, eine neue Glashütte zu bauen, die dann ab 1764 in Betrieb war. 1784 brannte die gesamte Glashütte ab, aber Koller ließ sie wieder aufbauen und beschäftigte vier bis sieben Glasmachergesellen, die Glas in einem Ofen mit acht Häfen verarbeiteten. Die Glashütte beschäftigte auch ein bis zwei Lehrlinge und 15 Gehilfen. Zwischen 1841 und 1868 wurde die Glashütte geschlossen und in eine Holzessigfabrik umgewandelt. 1868 nahm die Firma Kupfer und Glaser den Betrieb der Glashütte wieder auf, aber 1894 wurde die Glashütte endgültig geschlossen. Zwischen 1894 und 1910 wurden die Gebäude der Glashütte entfernt. 1930 gab es 13 Anwesen mit 88 Einwohnern deutscher Nationalität und zwei Tschechoslowaken.
Zur Ortschaft Neuhütte gehörten auch Betriebe am Grenzbach, weniger als zwei Kilometer von der ehemaligen Glashütte entfernt. Dies waren vor allem die im 18. Jahrhundert gegründeten Mühlen Zanamühle und Neumühle, deren Ruinen heute nicht mehr zugänglich sind, da sie auf eingezäuntem Privatgelände liegen. Etwa 500 m unterhalb der ehemaligen Glashütte befindet sich ein kleiner Teich, unter dem die Glashütte und die Facettenschleiferei standen - die mit der Glasproduktion in Kollerhütte verbundenen Betriebe.
Die Spuren der ehemaligen Glashütte sind auf Touristenkarten eingezeichnet, aber es ist schwierig, sie im Gelände zu finden, da nur unebene, mit abgenutzten Steinen übersäte Flächen und der Damm des Teiches erhalten geblieben sind. Die Umgebung der ehemaligen Glashütte ist für Touristen attraktiver, vor allem das Tal des Grenzbaches, das mit Felsblöcken und moosbewachsenen Felsen übersät ist. In den Wäldern um die Kollerhütte gibt es auch bizarre Felsformationen. Die Felsenstadt liegt an den Hängen des Aschensteins (772,3 m über dem Meeresspiegel). Hier findet man nach einigem Suchen das sogenannte Felsentor, das bereits auf einer Karte aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter dem Namen Steine Thor verzeichnet ist. Die nahe gelegene, mit Moos bewachsene Felsen- und Geröllgruppe wurde von den Deutschen Muschelhütte genannt und der Legende nach hatte der Räuber Muschel hier sein Versteck. Auf dem höchsten der Felsen kann man auch eine ausgehöhlte Vertiefung entdecken, die von einer Tafel hinterlassen wurde, die das Versteck von Muschel markierte. Vor 1945 waren die Klippen ein häufiges Ziel für Schulausflüge. Heute ist der Ort ruhig und vergessen.

 

Entfernung:

Praha - 171 km
Rozvadov - 6,5 km
Regensburg - 100 km

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